Compton

Aus SIFFwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Compton Satellitenbild
Compton Strassenkarte
Compton Strategiekarte

Compton ist eine im Großraum Los Angeles gelegene Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie hat rund 95.000 Einwohner und liegt rund 20 km südlich vom Zentrum der Millionenstadt am Los Angeles River in Los Angeles County. Sie wurde nach Griffith D. Compton benannt, der eine Gruppe von Siedlern im Jahr 1867 an diesen Ort führte. Compton ist seit den späten 1980er Jahren für die Bandenkriege der Bloods und Crips bekannt und gehört zu den gefährlichsten Städten der Vereinigten Staaten.

Google Maps Strike Team Player Karte

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Compton befindet sich etwa in der Mitte der zwischen San-Gabriel-Gebirge und der Pazifikküste gelegenen und dicht besiedelten Großraumregion von Los Angeles. Sie liegt eben auf einer Höhe von rund 15 Metern und schließt unmittelbar an die Nachbarstadt Carson, Lynwood und Paramount sowie die gemeindefreien Orte Dominguez, East Compton und Willowbrook an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Stadt Compton geht bis ins späte 18. Jahrhundert zurück, als das Gebiet, auf dem der Großteil der heutigen Stadt liegt, von den Spaniern entdeckt und eingenommen wurde. Das spanische Königreich übertrug im Jahr 1784 Juan José Dominguez, einem einstigen Soldaten des Landes, ein rund 300 km² großes Gebiet, das den südwestlichen Teil des heutigen Großraums von Los Angeles einnahm. Im Osten wurde es etwa ab Höhe des heutigen Compton bis zur Meeresküste im Süden (heute Long Beach) vom Los Angeles River begrenzt, in westlicher Richtung reichte das als Rancho San Pedro bekannte Land über die Palos-Verdes-Halbinsel und Manhattan Beach ebenfalls bis zur Pazifikküste.

Nach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846-1848) fiel das Gebiet an die Vereinigten Staaten. 1866 erwarben mit Francis Temple und Fielding Gibson zwei US-Amerikaner ein rund 19 km² großes Gebiet, auf dem im Juli 1867 in Höhe der heutigen Wilmington Avenue die erste permanente Besiedlung begann. Noch im Sommer des gleichen Jahres erreichte eine Gruppe von Siedlern unter der Führung von Griffith Dickenson Compton und William Morton den seinerzeit noch als Gibsonville bezeichneten Ort am Los-Angeles-Fluss und gründeten im Herbst 1868 die kleine Gemeinde Comptonville.

Den auf „Compton“ verkürzten Namen erhielt die Siedlung bereits im Sommer des Folgejahres, als die US-amerikanische Postbehörde bei der Bewilligung eines eigenen Postamtes die Bürger um eine Umbenennung bat, um bei der Briefzustellung Irritationen mit einer bereits nördlich von Sacramento gegründeten Minenstadt zu vermeiden. Am 11. Mai 1888 wurde die gemeindefreie Siedlung schließlich zur Stadt Compton erschlossen.

Die Stadt Compton sieht sich seit Jahrzehnten einer enormen Bandenkriminalität ausgesetzt, bei der es zwischen rivalisierenden Gruppen immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen kommt. Im Jahr 1988 machte die Hip-Hop-Musikgruppe N.W.A in ihrem Musikalbum Straight Outta Compton auf die ihrer Meinung nach herrschende Gesetzlosigkeit in Compton aufmerksam und rückte den Vorort Los Angeles' damit in den Blickpunkt der Medien. In Compton entstanden auch die rivalisierenden Jugendbanden Bloods und Crips, die später weltweit Nachahmer fanden.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Durchschnittsalter der Bürger von Compton liegt bei 25 Jahren, der Anteil der unter 18-Jährigen lag bei der Volkszählung im Jahr 2000 bei 38,5 %. Die Zensusbehörde ermittelte ferner, dass bei den über 18-Jährigen auf 100 Frauen - statistisch gesehen - 91,2 Männer kommen. Mehr als die Hälfte (56,8 %) der Einwohner sind Hispanier, ein Anteil von 40,3 Prozent entfällt auf die Afroamerikaner.

Das durchschnittliche Einkommen eines Haushalts liegt bei 31.819 US-Dollar, das mittlere Einkommen einer Familie liegt bei 33.021 Dollar. Männer verdienen im Schnitt 22.698 Dollar, Frauen bringen es dagegen auf durchschnittlich 24.692 Dollar. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 10.389 Dollar. 28 % der Einwohner sowie 25,5 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze.

Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung gliedert sich wie folgt (2000):

  • 56,8 % Latinos
  • 40 % Afroamerikaner
  • 1,0 % Europide
  • 1,0 % Indigene
  • 1,2 % andere

Kriminalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Compton gehört zu den gefährlichsten Städten der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2006 ermittelte das private Forschungsinstitut Morgan Quitno, dass Compton die gefährlichste Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 75.000 bis 99.999 Einwohnern und obendrein die viertgefährlichste unter Einbeziehung aller US-amerikanischen Städte sei. Die Mordrate liegt in Compton um ein achtfaches über dem Landesdurchschnitt. Der Hauptgrund der hohen Mordrate ist die Bandenkriminalität und die hohe Verbreitung von Schusswaffen.

Die Kriminalitätsrate hat einen Index von 660,6 Punkten. Im Jahr 2005 gab es 65 Morde, 40 Vergewaltigungen, 474 Raubüberfälle, 1.157 tätliche Angriffe auf Personen, 638 Einbrüche, 971 Diebstähle, 1.006 Autodiebstähle und 91 Brandstiftungen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Compton wird mit den Interstates 105, 110, 405 und 710 sowie der California State Route 91 von fünf Fernstraßen erschlossen. Mit dem Compton/Woodley Airport verfügt Compton über einen eigenen Flughafen.

Außerdem ist Compton durch die von Nord nach Süd verlaufende Blaue Linie an das Metronetz von Los Angeles angeschlossen. Die Compton Station befindet sich im Zentrum der Stadt neben dem Renaissance Shopping Center und die Artesia Station befindet sich an der Acacia Avenue.